Erfahrene Anleger glauben, dass nachhaltige Investitionen am ehesten zu langfristigen Erträgen führen
Schroders veröffentlicht weitere Ergebnisse der Schroders Global Investor Study, mit Fokus auf der Einstellung von Anlegern weltweit gegenüber nachhaltigen Anlagen. Die Mehrheit der Befragten weltweit bevorzugt Fonds, die sowohl Rendite erzielen als auch Nachhaltigkeitsfaktoren berücksichtigen. Für die Befragten in Deutschland und Österreich ist auch von Bedeutung, dass Fondsmanager besonders in Bezug auf Naturkapital und Biodiversität mit Unternehmen in den Dialog treten.
Anleger, die sich selbst als „erfahren" einstufen (und damit als „Experten“) sind eher der Meinung, dass nachhaltige Investitionen der Schlüssel zur Erzielung langfristiger Renditen sind, als Personen, die sich selbst als weniger sachkundig einstufen, so das Ergebnis der Schroders Global Investor Study 2022. Die Ergebnisse der jährlichen Studie des britischen Asset Managers werden in drei Phasen veröffentlicht. Während sich die erste Phase u.a. mit dem wachsenden Anlegerinteresse an Private Assets befasste, steht nun in der zweiten Phase das Thema Nachhaltigkeit im Fokus.
Die Ergebnisse der Flaggschiff-Studie von Schroders, für die mehr als 23.000 Anleger an 33 Standorten weltweit befragt wurden, zeigen, dass mehr als zwei Drittel (68 %) der Personen, die sich selbst als Experten oder fortgeschrittene Anleger einstufen, der Meinung sind, dass nachhaltige Investitionen der einzige Weg sind, um langfristig Renditen zu erzielen.
Demgegenüber stehen 52 % der semi-erfahrenen Anleger und 43 % derjenigen, die sich als Anfänger einstufen. Ebenso teilen 69 % der erfahrenen Anleger die Ansicht, dass nachhaltige Investitionen einen positiven Wandel unterstützen können, wenn es um Herausforderungen wie den Klimawandel geht.
Hannah Simons, Head of Sustainability Strategy bei Schroders, kommentiert:
„Die Wechselwirkung zwischen Nachhaltigkeit und Rendite hat in diesem Jahr zu einigen polarisierenden Ergebnissen geführt. Während unerfahrene Anleger eher skeptisch sind, glaubt die Mehrheit der Befragten, dass Nachhaltigkeit für die Erzielung langfristiger Renditen entscheidend ist. Dies ist ermutigend und unterstreicht die entscheidende Rolle, die Vermögensverwalter spielen müssen, wenn es darum geht, Anlegern zu vermitteln, wie nachhaltige Investitionen nicht nur zur Bewältigung von Herausforderungen wie dem Klimawandel beitragen, sondern auch ihre langfristigen Renditen unterstützen können. Wir sehen in der Tat einen engen Zusammenhang zwischen langfristigen nachhaltigen Anlagerenditen und der Lösung einiger sozialer und ökologischer Herausforderungen in der Welt.“
Die Studie zeigte insbesondere, dass die Auswirkungen auf die Umwelt der Hauptgrund sind, warum sich Anleger für nachhaltige Investitionen interessieren. Im Vergleich zu den Vorjahren haben Investitionen nach sozialen Gesichtspunkten jedoch an Bedeutung gewonnen. Interessanterweise rangieren höhere finanzielle Gewinne nur an dritter Stelle auf der Prioritätenliste der Anleger und sind in den vergangenen zwei Jahren zurückgegangen: von 42 % im Jahr 2020 auf 36 % in diesem Jahr.
Es überrascht jedoch nicht, dass die Erzielung von höheren finanziellen Erträgen für viele Anleger nach wie vor eine Priorität darstellt. Mehr als die Hälfte (56 %) sucht einen Fonds, der sich in erster Linie auf die Erzielung von finanziellen Erträgen konzentriert und gleichzeitig Nachhaltigkeitsfaktoren berücksichtigt. Dies gilt insbesondere für die Menschen in Asien (61 %) und Amerika (60 %), während die Menschen in Europa eher einen Fonds mit Nachhaltigkeitsmerkmalen wählen (51 %).
Das deckt sich auch mit den Ergebnissen aus Deutschland und Österreich. In Deutschland bevorzugen 49 % Fonds mit Nachhaltigkeitsmerkmalen und 46 % Fonds, die sich auf finanzielle Erträge fokussieren und gleichzeitig Nachhaltigkeitsfaktoren berücksichtigen. In Österreich liegt der Anteil bei 51 % bzw. 56 %. Zudem sehen Anleger in beiden Ländern es als wichtig an, dass Fondsmanager besonders in Bezug auf Naturkapital und Biodiversität mit Unternehmen in den Dialog treten (Deutschland: 70 %, Österreich: 65 %).
Investitionen im Einklang mit den Nachhaltigkeitspräferenzen der Anleger
Die Studie ergab auch, dass Anleger zunehmend in nachhaltige Fonds investieren würden, wenn sie die Möglichkeit hätten, entsprechend ihren Präferenzen zu investieren. Mehr als die Hälfte der Anleger über alle selbst definierten Kompetenzniveaus hinweg gaben an, dass die Möglichkeit, Anlagen zu wählen, die mit ihren persönlichen Nachhaltigkeitspräferenzen übereinstimmen, sie dazu ermutigen würde, ihre Allokation in nachhaltige Anlagen zu erhöhen.
Was die spezifischen sozialen Nachhaltigkeitsziele der Investoren betrifft, so wurde die Qualität der Bildung weltweit als am wichtigsten angesehen, wobei etwa ein Fünftel der Befragten (21 %) diese Option an erster Stelle nannte. In Deutschland lag der Anteil sogar bei 46 %. In Österreich stand Gesundheit und Wohlergehen an erster Stelle (47 %). An zweiter Stelle folgt in Deutschland das Ziel sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen (45 %), in Österreich hochwertige Bildung (46 %).
Länder mit einem höheren Armutsanteil scheinen der Armutsbekämpfung Vorrang vor anderen Faktoren einzuräumen. In Indien hatte die Bekämpfung der Armut oberste Priorität (21 % der Investoren wählten sie).
Bildung und der Nachweis einer besseren Leistung und Wirkung sind ebenfalls Schlüsselfaktoren zur Förderung nachhaltiger Investitionen
Neben der Möglichkeit, Anlagen zu wählen, die ihren persönlichen Nachhaltigkeitspräferenzen entsprechen, gab knapp die Hälfte (48 %) an, dass mehr Aufklärung über nachhaltige Anlagen sie zu einer nachhaltigeren Allokation ermutigen würde. Das Fehlen klarer Definitionen für nachhaltige Anlagen wurde über alle Kompetenzniveaus hinweg eines der größten Hindernisse für nachhaltige Investitionen genannt. In Deutschland und Österreich nannten jeweils die Hälfte (50 %) der Befragten die mangelnde Transparenz und fehlende Daten über die Auswirkungen von Investitionen als größtes Hindernis.
Abschließend gaben 44 % der weltweit Befragten an, dass mehr Daten und Belege dafür, dass nachhaltige Investitionen bessere Renditen bringen, sie dazu bewegen würden, ihre Investitionen zu erhöhen. In Deutschland waren es 39 %, in Österreich 40 %.
Andy Howard, Global Head of Sustainable Investment bei Schroders, sagt:
„Die Ergebnisse der diesjährigen Studie zeigen, dass Umweltprobleme nach wie vor einer der Hauptgründe sind, warum Menschen nachhaltig investieren wollen. Das „S“ in „ESG“ darf jedoch nicht vergessen werden, denn Humankapital, Bildung und Gleichberechtigung stehen ganz oben auf der Prioritätenliste der Anleger.
Finanzielle Bildung ist ein Schlüsselelement, um mehr Kapital für nachhaltige Investitionen zu gewinnen. Aus unseren Untersuchungen geht klar hervor, dass die Menschen vor allem Orientierung und Klarheit suchen. Je mehr die Menschen in der Lage sind, die Produkte, in die sie investieren, und deren Auswirkungen auf Gesellschaft und Umwelt zu verstehen, desto mehr Kapital sollte in nachhaltige Anlagen fließen.
Aus diesem Grund stellt Schroders jedes Quartal ein Update zu den Themen bereit, die die Nachhaltigkeitslandschaft prägen. Diese Berichte wurden erstellt, um das Engagement von Schroders für die Integration von ESG-Faktoren in die Anlageprozesse des Unternehmens zu demonstrieren."
Dimitrios Batzis, ESG-Beauftragter für Deutschland, Österreich und CEEMED bei Schroders, fügt hinzu:
„Die Schroders Global Investor Study spiegelt das wider, was wir auch aus den Unterhaltungen mit unseren Kunden mitbekommen: Nachhaltige Investitionen werden immer bedeutender und Anleger wünschen Investitionslösungen, die auf ihre individuellen Nachhaltigkeitspräferenzen zugeschnitten sind. Wir bieten eine vielfaltige Palette entsprechender Produkte und bauen diese konstant aus, um den Bedürfnissen unserer Kunden gerecht zu werden.“
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