Schroders Institutional Investor Study 2023: Investor:innen setzen mit Blick auf die Chancen der Energiewende auf Nachhaltigkeit und Private Assets
Die Mehrheit der Investor:innen vertritt die Ansicht, dass Nachhaltigkeit und Impact-Strategien ihnen helfen, langfristige Renditen zu erzielen.
Die Mehrheit der Investor:innen vertritt die Ansicht, dass Nachhaltigkeit und Impact-Strategien ihnen helfen, langfristige Renditen zu erzielen. Gleichwohl ist aus Sicht der institutionellen Investor:innen mehr Unterstützung durch externe Manager von Nöten, um Nachhaltigkeits- und Impact-Ziele zu erreichen, vor allem mit Blick auf eine Wirksamkeitsbemessung.
Die Allokationen werden sich angesichts der anhaltenden Sorge über Inflation und die Geopolitik verschieben
Laut der umfangreichen Schroders Institutional Investor Study 2023 wollen Investor:innen weltweit die Anlagechancen nutzen, die sich durch die Energiewende bieten und investieren zunehmend in Private Assets.
Die alljährliche Flaggschiff-Studie von Schroders für institutionelle Anleger:innen, die erstmals 2017 durchgeführt wurde, ist ein wichtiger Indikator für die Investitionsbereitschaft von Anleger:innen auf der ganzen Welt. Es wurden 770 Investor:innen aus 36 Regionen befragt, die insgesamt 34,7 Billionen US-Dollar an Vermögenswerten verwalten.
Die Studie belegt, dass Inflation und geopolitische Unwägbarkeiten die Anleger:innen nach wie vor beunruhigen, wenngleich vor einem Jahr noch erwartet wurde, dass diese Einflussfaktoren in den Hintergrund rücken würden. Mehr als die Hälfte der Anleger:innen rechnet damit, dass sich die geopolitische Unsicherheit und die steigende Inflation in den nächsten 12 Monaten am stärksten auf die Performance der Portfolios auswirken werden.
Da die Dekarbonisierung, der demografische Wandel und die Deglobalisierung allesamt das Potenzial haben, die Inflation auf hohem Niveau zu halten, überrascht diese Einschätzung nicht. Darüber hinaus führt es dazu, dass die Investor:innen ihre Portfolioallokationen ändern.
Als Reaktion auf den zunehmenden Trend zur Deglobalisierung vertritt beispielsweise mehr als die Hälfte der Befragten die Meinung, dass die Anleger:innen in Unternehmen mit stärker lokalisierten Lieferketten investieren werden und dass dabei Aktien aus Industrieländern (32 %) und Private Equity (23 %) in den kommenden Jahren die besten Chancen bieten dürften.
Zudem ist die Mehrheit der Befragten (65 %) der Ansicht, dass einer der Hauptvorteile von Investitionen in Private Assets darin besteht, dass diese in den kommenden zwei Jahren eine weitreichendere Diversifizierung bieten. Dies ist einer der Gründe, warum ein Drittel der weltweiten Befragten erwägt, ihre Allokation in diese Anlageklasse in den nächsten zwei Jahren auszubauen.
Zugang zu Investitionsmöglichkeiten im Rahmen der Energiewende
Die diesjährige Studie hat ergeben, dass die Investor:innen der Meinung sind, dass der Übergang zu einer klimaneutralen Energieversorgung erhebliche Chancen bietet. Gut zwei Drittel (67 %) der weltweiten Befragten halten es für wahrscheinlich oder sehr wahrscheinlich, dass die Energiewende Investitionen in Innovationen auslösen und damit erhebliche Anlagemöglichkeiten schaffen wird.
Rund die Hälfte der weltweiten Anleger:innen ist der Ansicht, dass Infrastruktur/Erneuerbare Energien am besten geeignet sind, um die Anlagechancen zu nutzen, die sich mittelfristig durch die Dekarbonisierung ergeben. 41 % der Befragten gaben an, dass sie in den nächsten 12 Monaten ihre Infrastrukturinvestitionen erhöhen werden, da diese Anlageklasse von der grünen Technologierevolution profitieren werde.
Generell will mehr als die Hälfte der Befragten die Anlagechancen, die sich durch die Energiewende und die damit verbundene technologische Revolution ergeben, durch ein stärkeres Engagement in Private Assets proaktiv nutzen. Auf die Frage, warum sie Investitionen in Nachhaltigkeits- und Impact-Strategien in Betracht ziehen würden, gaben zwei Drittel der Befragten an, in neue Sektoren, bei denen das Thema "Natur" im Fokus steht und grünen Wasserstoff investieren zu wollen, um eine Diversifizierung des Portfolios zu erreichen und neue Themen und Anlageklassen zu erschließen.
Die wichtigsten Ansätze für nachhaltiges Investieren
Investor:innen können eine Vielzahl von Ansätzen für nachhaltige Investitionen verfolgen, die ihre Werte und Anlageziele berücksichtigen und die Auslegung vieler Begrifflichkeiten variiert. In unserer Studie gaben institutionelle Anleger:innen an, dass sie zunehmend thematisch investieren und ihren Fokus auf Impact-Investments verstärken wollen.
Darüber hinaus ist die Mehrheit der Anleger:innen der Meinung, dass Nachhaltigkeits- und Impact-Strategien ihnen helfen, ihr Ziel von langfristigen Renditen zu erreichen (weil es etwa ein gutes Geschäft ist), und 43 % geben an, dass eine positive Wirkung auf die Menschheit und den Planeten zu den wichtigsten Faktoren für nachhaltige Investitionen gehört.
Die Anleger:innen nannten Infrastruktur (44 %) sowie Naturkapital und Biodiversität (41 %) als die am besten geeigneten Anlageklassen innerhalb der Private Assets, um ihre Nachhaltigkeits- und Impact-Ziele zu erreichen, wobei dieser Schwerpunkt mit zunehmendem Zeithorizont der Investitionen an Bedeutung gewinnt.
Die aktuelle Studie zeigt jedoch, dass Investor:innen bei Impact-Investitionen Unterstützung benötigen. Die Nachvollziehbarkeit stellt eine der größten Herausforderungen dar. Drei Fünftel der Anleger:innen (60 %) sind der Ansicht, dass eine leicht messbare und nachvollziehbare Auswirkung das wichtigste Kriterium bei der Entscheidung für Impact-Investitionen ist. Darüber hinaus bezeichnete mehr als die Hälfte der Befragten einen Mangel an Standardisierung in Bezug auf Messung, Prozessverlauf, Instrumente und Metriken usw. als größtes Hindernis für Investitionen in Private-Assets-Investmentstrategien mit Schwerpunkt auf nachhaltige Investitionen.
Mehr Unterstützung zur Erreichung von Netto-Null-Zielen erforderlich
Während die Hälfte der weltweiten Befragten sich bereits verpflichtet hat, ihre Portfolios emissionsfrei zu gestalten, gab etwas mehr als ein Fünftel (21 %) an, dass sie nicht die Absicht haben, dies zu tun. Insbesondere die in der EMEA-Region ansässigen Investoren haben sich das Ziel gesetzt, bis 2050 ein klimaneutrales Portfolio zu erreichen, und setzen eine Strategie mit Zwischenzielen um (39 %). Die Mehrheit der Befragten, die keine Verpflichtung eingegangen sind, ist in den USA ansässig (44 %).
In allen Märkten ist man der Meinung, dass mehr Unterstützung bei der Messung und Protokollierung auf dem Weg zur Klimaneutralität benötigt wird. Etwa die Hälfte der Befragten ist der Meinung, dass ihre Organisation vor allem Unterstützung bei der Messung und Protokollierung ihres Netto-Null-Pfades benötigt, was einem Anstieg von 37 % im letzten Jahr auf 51 % entspricht. 49 % der Investor:innenen meinen laut Studie, dass ein größerer Konsens über die jeweiligen Rahmen und Methoden zur Messung der Wege zur Klimaneutralität erforderlich ist, damit sie ihre Verpflichtungen erfüllen können.
Johanna Kyrklund, Group Chief Investment Officer und Co-Head of Investment, Schroders, kommentierte:
"Die Märkte befinden sich nach wie vor im Spannungsfeld der Sorge um Zinserhöhungen und den Rezessionsrisiken. Die Studie zeigte, dass die institutionellen Anleger:innen ihre Allokation in Aktien erhöhen könnten, da sie versuchen, die Chancen zu nutzen, die sich aus den Trends in der Deglobalisierung, der Dekarbonisierung und der Demografie ergeben. Angesichts der Besorgnis über eine hohe Inflation und hohe Zinssätze ist die Bewertung von großer Bedeutung. Eine erneute Konzentration auf Bewertungen statt auf spekulatives Wachstum könnte erforderlich sein.
Was die Auswirkungen auf die Portfolioperformance betrifft, so hat die Studie ergeben, dass eine Reihe von Themen auf dem Radar der Anleger:innen erscheinen: die steigende Inflation, eine restriktive Geldpolitik, globale Konflikte und Stagflation. All dies sind Faktoren, die auch Schroders als aktiver Manager für seine Kund:innen weltweit zu steuern versucht. Wir glauben, dass es an der Zeit ist, anspruchsvoll, analytisch und bewertungsorientiert zu sein."
Nils Rode, Chief Investment Officer, Schroders Capital:
"Die diesjährige Studie zeigt, dass die Anleger:innen unsicherer geworden sind. Die instabile, unberechenbare Geopolitik und die heikle Aufgabe der Zentralbanken, die Inflation ohne unerwünschte Nebeneffekte zu dämpfen, haben das Vertrauen erschüttert. Wir sind der Meinung, dass die Anleger:innen zu Recht Vorsicht walten lassen, doch sollten sie dieses Umfeld nicht nur als eine vorübergehende Phase, sondern als den Beginn einer neuen Ära betrachten. Aus den Ergebnissen der Studie geht klar hervor, dass viele Anleger:innen weiterhin zu Private Assets tendieren, um sich mit der sich entwickelnden makroökonomischen Landschaft auseinanderzusetzen und um ihre Portfolios widerstandsfähiger zu machen.
Private Equity, Private Lending und Real Assets - sowohl Infrastruktur als auch Immobilien - sind die Bereiche, in denen Anleger:innen im kommenden Jahr und darüber hinaus am ehesten aufstocken wollen. Thematisch sind sich die Anleger:innen darüber im Klaren, dass Private Assets unmittelbar mit den anhaltenden Trends der Disruption und des Fortschritts verbunden sind, die durch rasche Verbesserungen in der KI-Technologie, die laufende Energiewende und Dekarbonisierung sowie den demografischen Wandel katalysiert werden. Der Bericht unterstreicht auch den Blick der Anleger:innen auf Deglobalisierungstrends, die Unternehmen mit lokalisierten Lieferketten zugutekommen und auch die Allokation von Private Assets stärken."
Carlos Böhles, Leiter institutionelles Geschäft bei der Schroder Investment Management (Europe) S.A., deutsche Niederlassung:
"Die Schroders Institutional Investor Study zeigt, was auch wir in den vergangenen Monaten in zahlreichen Gesprächen mit unseren Kund:innen im deutschsprachigen Raum gehört haben: dass das aktuelle Umfeld für viel Verunsicherung gesorgt hat. Dennoch wollen auch unsere Investor:innen in den kommenden Monaten auf wichtige Zukunftstrends setzen. Wir priorisieren dabei Strategien, die eine geringe Korrelation zu den Aktienmärkten, eine begrenzte oder gar keine Abhängigkeit von Fremdkapital und verschiedene Ausstiegsmöglichkeiten aufweisen.
Das Thema Nachhaltigkeit steht, wie auch die Studie ergeben hat, weiterhin im besonderen Fokus der Investor:innen und ist in der jüngeren Vergangenheit um einige Facetten erweitert worden. Vor allem die Energiewende sehen unsere Kund:innen ebenso wie die im Rahmen der Studie befragten Investor:innen als Möglichkeit, gute Renditen zu erzielen. Nicht ohne Grund will mehr als die Hälfte der Befragten die Anlagechancen, die sich durch die Energiewende und die damit verbundene technologische Revolution ergeben, durch ein stärkeres Engagement im Private Assets-Segment nutzen."
Über die Schroders Institutional Investor Study:
Schroders hat CoreData mit der Durchführung seiner sechsten Institutional Investor Study beauftragt, um herauszufinden, welche Themen bei den größten Investoren der Welt im Fokus stehen und welches ihre wichtigsten Sorgen sind. Dazu gehören das gesamtwirtschaftliche und geopolitische Klima, die Renditeerwartungen, die Asset Allocation und die Einstellung zu nachhaltigen Investitionen und nicht börsengehandelten Vermögenswerten (Private Assets).
Die Befragten (770 weltweit) repräsentieren ein Spektrum von Institutionen, darunter betriebliche und öffentliche Pensionspläne, Versicherungsgesellschaften, öffentliche Einrichtungen, Stiftungen und Stiftungsfonds, die zusammen ein Vermögen von 34,7 Billionen US-Dollar verwalten. Die Untersuchung wurde zwischen Mai und Juni 2023 im Rahmen einer umfassenden weltweiten Umfrage durchgeführt.
Die vollständige Institutional Investor Study im englischen Original finden Sie hier.
Wichtige Informationen:
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