Was ist ein Long-Term Asset Fund (LTAF)?
Was jeder Anleger über LTAFs wissen sollte, warum sie aufgelegt werden und wie sie eingesetzt werden könnten.
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LTAFs sind vielleicht vielen britischen Anlegern nicht vertraut, weil das Konzept neu ist. Doch der Bedarf an dieser Art eines langfristigen Anlagevehikels ist seit Langem bekannt. Mit Unterstützung durch die Regierung und die Anlegerschaft wird es nun Wirklichkeit.
LTAF auf einen Blick
LTAFs bieten langfristigen Anlegern Zugang zu einem breiten Spektrum von Vermögenswerten, einschliesslich Privatmarktanlagen, die bisher einer Minderheit von Anlegern vorbehalten waren. LTAFs werden einer grösseren Gruppe neue Anlagemöglichkeiten und mehr Auswahl bieten. Die Gesamtwirtschaft wird profitieren, da LTAFs auch frisches Kapital für wichtige neue Projekte, wie etwa Infrastrukturprojekte, mobilisieren dürften.
Was ist mit „Privatmarktanlagen“ gemeint?
Zu den „öffentlichen“ Anlagen zählen Unternehmensanteile, die an einer öffentlich zugänglichen Börse gehandelt werden und jederzeit den Besitzer wechseln können. Private Anlagen werden dagegen nicht öffentlich gehandelt und gelangen seltener in neue Hände. Privatmarktanlagen könnten beispielsweise Infrastruktureinrichtungen im Bereich der erneuerbaren Energien sein, wie etwa Onshore- und Offshore-Windparks. Sie umfassen aber auch Investitionen in vielen Sektoren, einschliesslich jüngerer Unternehmen in disruptiven Bereichen wie Fintech, Life Sciences und künstliche Intelligenz.
Warum werden LTAFs eingeführt?
Die britische Regierung unterstützt Privatmarktanlagen schon seit einiger Zeit. Besondere Unterstützung erhielt das Projekt jedoch im November 2020, als der Schatzkanzler die Einführung von LTAFs zusagte. Diese sollen das langfristige Wirtschaftswachstum fördern und mehr Kapital für nicht börsennotierte britische Unternehmen und Infrastrukturprojekte mobilisieren. Gleichzeitig erweitern LTAFs das Spektrum der Möglichkeiten für Anleger, die ihre Altersversorgung aufbauen wollen. LTAFs sind eine Nachahmung einer ähnlichen Initiative in der Europäischen Union, wo European Long-Term Investment Funds (ELTIFs) entwickelt werden.
Wie werden LTAFs funktionieren?
LTAFs werden „offene“ Fonds sein. Das heisst, sie können durch die Ausgabe neuer „Anteile“ wachsen, um einer zusätzlichen Anlegernachfrage gerecht zu werden. Die Fonds werden Anlegern auch die Möglichkeit geben, nach vereinbarten Regeln Anteile zurückzugeben und damit Geld abzuziehen. Die Fondsanteile werden den Wert der Bestände des Fonds widerspiegeln.
Die Liquidität des Fonds, d. h. seine Fähigkeit, bei Rückgabe von Anteilen durch die Anleger Mittel zu beschaffen, wird sorgfältig überwacht. Die Anleger werden Fondsanteile in grösseren Zeitabständen kaufen oder verkaufen können als bei traditionellen offenen Fonds, die täglich gehandelt werden. Ein Teil des Vermögens eines LTAF kann zum Beispiel in börsennotieren Vermögenswerten investiert sein, die schneller verkauft werden können und für die leichter ein Preis ermittelt werden kann. Der Rest können Private Assets sein, deren Verkauf oder Liquidation mehr Zeit in Anspruch nimmt. Wie oft die Anleger Fondsanteile kaufen oder verkaufen können, wird von der Mischung und Art der Vermögenswerte abhängen.
Dementsprechend gibt es Regeln, die festlegen, in welchen Abständen die Anlagen des Fonds, einschliesslich Private Assets, bewertet werden.
Was sind die Vorteile von Private-Asset-Anlagen?
Bis vor relativ kurzer Zeit waren mit „Private Assets“ überwiegend Private Equity und Immobilien gemeint. Doch in den vergangenen 15 Jahren hat eine Ausdehnung in neue Bereiche stattgefunden, die mit einer wesentlich stärkeren Nutzung von Private Debt und Infrastrukturinvestitionen einherging.
Als Teil einer diversifizierten Anlagestrategie, die vielfältige Vermögenswerte einbezieht (Multi-Asset-Ansatz), können Private Assets die Risiko-Rendite-Dynamik eines Portfolio verbessern.
Wir sehen dafür drei Hauptgründe:
Grund 1 – Vielfältige Möglichkeiten
Private Märkte eröffnen den Anlegern Möglichkeiten, die an öffentlichen Märkten nicht zugänglich sind. Die britische Regierung schätzt, dass es etwa 35.900 mittelgrosse Unternehmen in Grossbritannien gibt (50 bis 249 Mitarbeitende). Doch nur 1.900 Unternehmen sind an der Londoner Börse notiert.
Aus den Daten geht auch hervor, dass Unternehmen länger in privater Hand bleiben oder gar nicht erst an die Börse gehen. Wenn Sie nicht in diese Anlageklasse investieren, schliessen Sie ein riesiges investierbares Universum aus.
Grund 2 – Höhere Renditen
Die Wertentwicklung in der Vergangenheit zeigt, dass die Privatmärkte die öffentlichen Märkte langfristig übertroffen haben. Dies ist auf die Illiquiditäts- und Komplexitätsprämie der Anlageklasse zurückzuführen. Auch wenn die Wertentwicklung in der Vergangenheit kein Hinweis auf zukünftige Renditen ist, glauben wir, dass die Tiefe des Marktes und die Fähigkeiten der Manager diesen Trend weiter vorantreiben werden.

Grund 3 – Active Ownership
Private Assets befinden sich in der Regel im Besitz einer kleineren Anlegergruppe, während börsennotierte Unternehmen von einer viel grösseren Schar von Minderheitsaktionären gehalten werden. Daher können Private-Asset-Anleger ein Portfoliounternehmen aktiver beeinflussen, um es nicht nur operativ effizienter zu machen, sondern auch, um es auf ökologische und soziale Ziele auszurichten.
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