Demografie: Auswirkungen der Bevölkerungsalterung auf die Gesundheitsausgaben
Statistische Analysen zur Bevölkerungsentwicklung deuten auf erhebliche Wachstumschancen für Gesundheitsdienstleister im Zuge des demografischen Wandels hin.
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Der weltweite demografische Wandel wird enorme Auswirkungen auf das Wirtschaftswachstum und die Inflation haben.
Besonders hervorzuheben sind dabei der schrumpfende Pool an jüngeren Arbeitskräften und der damit verbundene Lohndruck, mit dem die Arbeitgeber konfrontiert sind.
Zudem wird ein grösserer Anteil an älteren Menschen Druck auf die Staatsausgaben ausüben, nicht nur aufgrund von Rentenverpflichtungen, sondern auch aufgrund des steigenden Bedarfs an Gesundheitsausgaben.
Private Unternehmen haben die Möglichkeit, Regierungen und Einzelpersonen bei der Bewältigung der Herausforderungen im Zusammenhang mit einer alternden Bevölkerung zu unterstützen. In vielen hochentwickelten Ländern steht das Gesundheitswesen bereits heute vor erheblichen Herausforderungen, sei es aufgrund der wachsenden Nachfrage nach medizinischen Leistungen und Behandlungen oder aufgrund des Mangels an qualifiziertem Gesundheitspersonal.
In den kommenden Jahrzehnten wird die Alterung der Bevölkerung auch in vielen Ländern der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) mit mittlerem Einkommen eine zentrale Rolle spielen.
Prognose altersbedingter Krankheiten mithilfe statistischer Verfahren
In Anbetracht dieser Entwicklungen haben wir analysiert, wo die Nachfrage nach Gesundheitsleistungen voraussichtlich am höchsten sein wird, sowohl auf Länderebene als auch im Hinblick auf verschiedene Alterserkrankungen. Mithilfe statistischer Verfahren sind wir in der Lage, die zukünftige Nachfrage nach Behandlungen und Verfahren für altersbedingte Krankheiten zu prognostizieren.
Wir haben die Prävalenz altersbedingter Krankheiten mithilfe einer Zeitreihenanalyse, genauer gesagt der Methode der exponentiellen Glättung, prognostiziert. Hierbei stützen wir uns auf aktuelle und historische Schätzungen des Institute for Health Metrics and Evaluation (IHME) und können diese Daten auf die gegenwärtige Bevölkerung und zukünftige Bevölkerungsprognosen übertragen.
Die Methode der exponentiellen Glättung basiert auf historischen Trends, wobei der jüngste Verlauf stärker berücksichtigt wird, um zukünftige Entwicklungen vorherzusagen. Dabei werden Beschränkungen eingeführt, um unrealistische Schätzungen zu vermeiden.
Unsere Analyse zeigt, dass altersbedingte Erkrankungen wie Arthrose, Nierenerkrankungen, Bluthochdruck, Demenz und obstruktive Lungenerkrankungen voraussichtlich aufgrund der Bevölkerungsalterung schneller zunehmen werden als nicht altersbedingte Erkrankungen.
Es ist erwähnenswert, dass eine Person oft gleichzeitig von mehreren altersbedingten Erkrankungen betroffen ist. Japan ist das einzige Land in unserer Analyse, das aufgrund seines aktuellen Altersprofils eine geringere Veränderung verzeichnen wird.

In nahezu allen hochentwickelten Ländern wird die Bevölkerung bis etwa 2050 altern, allerdings in sehr unterschiedlichem Tempo. Südkorea, Italien und Spanien werden einen raschen Anstieg der über 70-Jährigen verzeichnen, gefolgt von einem schnellen Rückgang. In Grossbritannien, den USA, Kanada und Australien hingegen wird die Zahl der über 70-Jährigen in den kommenden Jahrzehnten allmählich ansteigen, jedoch auch langsamer wieder abnehmen.

Wenn wir uns auf das Beispiel der USA konzentrieren und die Gesundheitsausgaben im Zusammenhang mit altersbedingten Krankheiten analysieren, wird deutlich, welche Auswirkungen die Prognosen zur demografischen Entwicklung und zur Krankheitsprävalenz auf die Ausgaben haben (unter der Annahme, dass die Kosten pro Krankheit auf dem heutigen Niveau bleiben). Für eine Reihe von Krankheiten und Gesundheitsproblemen haben wir einen erheblichen und notwendigen Anstieg der Ausgaben prognostiziert, der allein auf das steigende Volumen zurückzuführen ist. Unter den altersbedingten Krankheiten werden Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Muskel-Skelett-Erkrankungen auch weiterhin die höchsten Ausgaben verursachen.

Neben altersbedingten Erkrankungen wird der Bedarf an Hüft- und Kniegelenkersatz mit der Alterung der Bevölkerung voraussichtlich zunehmen.
Hervorragende Wachstumschancen für Gesundheitsdienstleister
Diese Prognosen können bei der Planung des zukünftigen Gesundheitsversorgungsbedarfs, der Verteilung von Ressourcen und den Investitionsmöglichkeiten im Gesundheitssektor berücksichtigt werden.
In den OECD-Ländern erhöhten sich die Raten für Hüftgelenkersatz zwischen 2009 und 2019 im Durchschnitt um 22 % und die Raten für Kniegelenkersatz um 35 %. Dies spiegelt die wachsende Inzidenz und Prävalenz von Osteoarthritis aufgrund der alternden Bevölkerung und der zunehmenden Fettleibigkeit wider.

Unter Anwendung derselben Methode deuten unsere Prognosen darauf hin, dass das Volumen von Knie- und Hüftprothesen bis 2050 in Australien um 100 %, in Kanada um 70 % und in Italien sowie Grossbritannien um 50 % zunehmen könnte.
Alle diese Prognosen weisen zusammengenommen auf bedeutende Expansionsmöglichkeiten für Anbieter von Gesundheitsdienstleistungen und medizinischen Geräten in diesen Ländern hin.
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